Firma und Arbeitsplatz
Die Firma CARD MRI besteht aus 21 Institutionen und ist über die gesamten Philippinen
verteilt. CARD hat die Mission mit Hilfe der 21 Institutionen Armut zu verringern. Der Fokus
liegt auf Frauen und zusätzlich werden ihre Familien unterstützt. Die 21 Institutionen können
nochmal in 10 Bereiche geteilt werden in welchen die Kunden auf eine jeweils andere Art
und Weise unterstützt werden. Die einzelnen Institutionen und Bereiche gehören alle zu
CARD und unterstützen sich untereinander (BSP: Informationenaustausch, Sicherheit).
Die 10 Bereiche werden eingeteilt in:
1. Microfinance NGO: damit wird nicht nur deutlich, dass CARD unabhängig von Staat
und Regierung agiert, sondern auch einer der Hauptbranchen von CARD nämlich die
Bank vorgestellt. CARD ist keine herkömmliche Bank, sondern spezialisiert auf
Mikrofinanzierung, um Frauen und Familien in Armut zu unterstützen.
2. Bank Branch: Hauptsächlich Mikrofinanzierung und eine Bank mit höheren Krediten
3. Microinsurance: Versicherung in kleinen Beträgen, um Kunden von CARD trotz des
geringen Einkommens bestmöglich versichern zu können.
4. CARD IT Group: interne Unterstützung der einzelnen Institutionen.
5. CARD Client Marketing Support: Produktion, Entwicklung, Vermarktung und Verkauf
von Produkten der Kunden. Kostenloses Angebot für zusätzliche Unterstützung.
6. Education & Communication: Entwicklung und Fördern von Kunden und deren
Kindern durch Schulprogramme und regelmäßigen Lernsession.
7. Health Programm: Apotheke und Kliniken stehen für geringe Kosten oder Kostenlos
zur Verfügung.
8. Financing Group: Unterstützung für Mitarbeiter von CARD
9. Support Services: Unterstützung für firmeninterne Zwecke
10. Andere: Finanzierung und andere Management Institutionen für firmeninterne Unterstützung

In CARD wird der Fokus auf die Bedürfnisse und Kapazitäten der Kunden gelegt, um die
optimale Unterstützung für jeden Kunden gewährleisten zu können.

Stipendium in der Firma
Nachdem wir morgens Frühstück bekommen habe wurden wir von dem Trainingscamp
(CMDI), in dem wir gelebt haben, abgeholt. Der Fahrer hat uns dann zu dem Büro gebracht
in dem wir für diesen Tag eingeplant waren. Da der Fokus unseres Stipendiums darauf lag
so viel über CARD zu lernen, wie möglich, hatten wir die Chance alle 21 Institutionen kennen
zu lernen. Wenn wir Tagesabhängig zwischen 7 und 9 Uhr in dem jeweiligen Büro
angekommen sind wurden wir begrüßt und willkommen geheißen.
Der erste Punkt auf dem Plan war meistens eine Präsentation über die jeweilige Institution.
Dabei haben wir uns ausgetauscht konnten Fragen stellen und wurden über Aufgaben,
Vorgehen, Angebote, Interaktion mit Kunden und mehr informiert.
Nach der Einführung in den jeweiligen Bereich sind wir durch das Büro gegangen, haben die
Mitarbeiter und ihre Aufgaben kennengelernt. Wieder hatten wir die Möglichkeit uns
auszutauschen und Fragen zu stellen. Zur Tagesordnung gehört dann oft noch mindestens
ein Bild mit den Angestellten.

Je nach dem wie komplex die jeweilige Institution ist wurden uns am Vormittag bis zu drei
zusammenhängende Vorgestellt (z.B.: alle drei Versicherungsinstitutionen).
Damit war der Vormittag oft auch schon vorbei und wir sind zusammen mit einigen der
Mitarbeiter Mittag essen gegangen. Während dem Essen haben wir nicht nur über
Philippinische Spezialitäten gelernt, welche wir Zahlreich probieren durften, sondern wir
hatten Zeit, um mit den Anwesenden über die Philippinische Kultur oder private Interessen
zu reden.

Nach der Stärkung ging es für uns entweder zurück in ein Büro, für eine neue Power Point
Präsentation oder wir haben Kunden besucht. Kundenbesuchen sahen unterschiedlich aus.
Entweder wir haben an Center Meetings teilgenommen, bei dem sich Mitglieder aus einem
bestimmten Gebiet regelmäßig treffen um Finanzielle Geschäfte zu regeln und um die
Gemeinschaft zu stärken, oder wir haben Kunden einzeln in ihren Betrieben besucht. Bei
Besuchen in den jeweiligen Betrieben haben wir über die Geschichte der Kunden und die
Entstehung des Geschäftes gelernt.

An einem Nachmittag waren wir auch zu besuch in einem Labor, wo wir die Schritte von der
Herstellung über Qualitätskontrolle bis zum Einpacken miterleben durften.
Zwischen 15 und 17 Uhr wurden wir dann meistens zurück zum Trainingscamp gebracht.
Vorort hatten wir erstmal Zeit, um die Eindrücke zu verarbeiten und der Hitze zu entkommen.
Den restlichen Abend haben wir meistens zu zweit verbracht, es gab Abendessen und der
Pool stand uns zur Verfügung.

Erst in der letzten Woche hat sich unser Tagesablauf verändert, als wir für drei Tage bei
einem Gesundheitsprogramm dabei waren und in dem Zusammenhang den ganzen Tag
unterschiedliche Kliniken und Apotheken besucht haben. Auf Grund eines Unwetters wurde
der letzte Tag spontan umgeplant und wir haben einen Zahnarzt in der Nähe besucht.
Die letzten Tage haben wir dann damit verbracht eine Präsentation zu erstellen, in der wir
alles, was wir gelernt haben, so gut wie möglich zusammengefasst haben, damit die Firma
ein Bild davon bekommen konnte wie erfolgreich wir gelernt haben.

Eindrücke des Praktikumsortes
Wir hatten das Glück nicht nur Tagsüber den Alltag der Firma kennenlernen zu dürfen,
sondern auch nachmittags und am Wochenende/ an Feiertagen einen Einblick in den Alltag
auf den Philippinen zu haben. Da das Trainingscamp in dem wir untergebracht waren in
einer Provinz war und die Mitarbeiter total offen und nett waren wurden wir des Öfteren zu
Aktivitäten eingeladen.
Wir durften an Zumba-Kursen teilnehmen und es war total interessant, wie der unterschied
zu Deutschland ist. Während man sich hier meistens in geschlossenen Turnhallen trifft, kann
auf den Philippinen jeder zuschauen. Da wir in einer Freilufthalle getanzt haben, sind immer
wieder kleinen Kindern neben uns gewesen, die versucht haben mit zu tanzen.

Nicht nur der Alltag auf den Philippinen sieht im Vergleich zu dem in Deutschland anders
auch. Auch die Art und Weise, wie die Menschen miteinander umgehen und ihre positive Art.
Schnell wurde deutlich, wie positiv und glücklich jeder einzelne Mensch war den wir getroffen
haben. Selbst als einige Kunden über ihre Jugend in schweren Verhältnissen erzählt haben
wurden auch immer die guten Seiten genannt und jeder hat positiv in die Zukunft geschaut.
Überall wo wir auf Menschen getroffen sind (Restaurant, Strand, Kundenbesuche…), wurde
gelächelt und respektvoll miteinander umgegangen. Es war normal, wenn plötzlich jemand
angefangen hat zu singen, weil es glücklich macht und eine gute Stimmung ist sehr wichtig.
Es gab so viele Momente und Orte an denen wir einfach zusammen getanzt und gelacht
haben und diese positive, glückliche und optimistische Art ist etwas, das ich für mich
beibehalten möchte.

Aber nicht nur die Menschen, sondern auch die Natur sind unbeschreiblich. Wir sind
angekommen, da war es schon dunkel aber als ich am nächsten Morgen aus dem Fenster
geschaut habe, waren überall Palmen und Blumen und dann der blaue Himmel und die
Wärme. Abends den Sonnenuntergang an zu schauen und nachts der Sternenhimmel hat in
mir ein befreiendes und gutes Gefühl ausgelöst. Es wirkt wie eine andere Welt. Auch als wir
bei einem Auslug im Meer schnorcheln waren wirkte dieses Erlebnis und die Welt unter
Wasser nicht real.
Man hat aber auch deutlich gesehen, dass die Verhältnisse unter denen die Menschen in
unserer Umgebung gelebt haben in einem starken Kontrast zu Deutschland stehen.
Wohnorte waren zum Teil Holzhütten und viele leben in Armut. Und trotz dieser Verhältnisse
waren alle positiv so, dass man die eigentliche „Not“ gar nicht sehen konnte.

Schlussbewertung
Nicht nur in der Firma, sondern auch im Alltag hatte ich die Möglichkeit viel über die
Philippinen zu lernen. Für diese Erfahrung und die Menschen, die ich kennenlernen durfte
bin ich sehr dankbar. Ich weiß, wie glücklich ich mich schätzen kann, dass ich dieses
Praktikum erleben durfte. Nicht nur die Erinnerung, sondern vor allem die Erfahrungen und
der Kontakt zu den Menschen hat mich sehr geprägt. Ich habe viele der Werte, die mir in den
4 Wochen vermittelt wurden für mich aufgenommen.
Auch die Sorgen bezüglich der Verständigung oder der Reise allgemein haben sich im laufe
der Zeit verflüchtigt. Anfangs war es schwierig den Präsentationen zu folgen, weil die
englischen Begriffe im Zusammenhang mit dem Bankgeschäft zum Teil neu für mich waren.
Es gab auch den Fall, dass wir auf Personen gestoßen sind, die gar kein Englisch konnten.
Aber auch wenn das gegenseitige Verständnis zum Teil für Probleme sorgte, wurde vor
allem zum ende der Reise deutlich, dass man sich auch ohne Worte gut austauschen kann.

Auch der Gedanke in einem so fremden Land auf sich alleine gestellt zu sein hat mir
Anfangs Sorge bereitet aber da wird rund um die Uhr Ansprechpartner hatten und sich alle
sehr gut um uns gekümmert haben war die Sorge sehr schnell wieder unwichtig.
Ich werde diese Zeit niemals vergessen. Ich habe ein weiteres Mal die Bestätigung
bekommen, dass ich mich nicht für das Reisen begeistern kann, sondern vor allem neue
Menschen und Kulturen kennen lernen möchte. Ich hoffe, dass auch in Zukunft Jugendliche
die Chance haben mit Krupp auf die Philippinen zu reisen, weil die Zeit unbeschreiblich und
die Erfahrung unvergesslich sind.

Finja Pellinat, 17, Schülerin des Leibniz-Gymnasiums